Szeged: Canadierfahrer Johanna Handrick und Peter Kretschmer starten bei WM

Kategorien: Kanuveröffentlicht am: 15. August 2019
csm_201908_Trainingslager_Duisburg_Peter_Kretschmer_-_Johanna_Handrick_Quelle_privat_ae0f183daf

Bereiten sich akribisch im Trainingslager in Duisburg auf die WM vor: die SC DHfK-Canadierfahrer Johanna Handrick und Peter Kretschmer. Foto: privat

Die Weltmeisterschaft in Szeged ist der Saisonhöhepunkt für die Kanuten: Vom 21. bis zum 25. August messen sich die besten Athleten der Welt in Ungarn. Mit Johanna Handrick und Peter Kretschmer sind zwei Top-Canadierfahrer des SC DHfK Leipzig am Start.

Duisburg/Szeged. „Es ist – glaube ich – lange her, dass ein Zweier-Canadier den Titel verteidigen konnte.“ Vor ziemlich genau einem Jahr sprach SC DHfK-Topathlet Peter Kretschmer diese Worte. Kurz zuvor hatte er mit seinem Bootspartner Yul Oeltze (SC Magdeburg) den Weltmeistertitel im Zweier-Canadier (C2) über die 1000 Meter verteidigt. 1990/91 war dies das letzte Mal passiert (Ulrich Papke/Ingo Spelly). Reicht es in diesem Jahr sogar zum dritten Streich in Folge?

„Unsere Zielstellung ist ganz klar, den Titel zu verteidigen“, so Kretschmer, „ob es klappt, weiß man nicht. Aber ich fahre nicht nach Ungarn, um Zweiter zu werden.“ Hinter dem 27-Jährigen liegt eine lange und kräftezehrende Saison. Nach nationaler Quali und Weltcups riefen die Europaspiele in Minsk. Dort verpassten Kretschmer und Oeltze nach zuvor zwei EM-Titeln in Folge das Podium als Vierte knapp – der Akku der beiden schien leer. Doch das hat sich geändert. „Wir hatten jetzt Zeit, noch einmal mental Luft zu holen. Die Motivation, sich zum Saisonhöhepunkt topfit zu sein, ist auf jeden Fall da.“ Das Rezept, um – anders als in Minsk – wieder ganz oben zu stehen, hat Kretschmer mit einem Augenzwinkern auch schon parat: „Wir müssen einfach schneller paddeln.“ Damit das klappt, wurde noch einmal hart im Trainingslager in Duisburg gearbeitet. „Yul und ich haben vermehrt  im Zweier trainiert, um Feinheiten abzustimmen. Dabei ging  es vor allem um kurze intensive Intervalle.“

Neben der Medaille ist für Kretschmer noch ein anderes Ziel entscheidend: „Wir wollen den Quotenplatz für die Olympischen Spiele 2020 holen. Dazu müssen wir je nach Konstellation der teilnehmenden Länder unter die Top 6, mindestens aber unter die Top 8 kommen.“ Viel Zeit zum Durchatmen bleibt ihm genau wie Vereinskollegin Johanna Handrick übrigens nicht. Bereits am 27. August starten die Deutschen Kanu-Meisterschaften in Brandenburg an der Havel.

Für Canadier-Fahrerin Johanna Handrick wird die WM bei der Elite eine Premiere. Nach Bronze bei den Deutschen Parallelsprint-Meisterschaften in Berlin und einigen Weltcups geht es nun auf die Bühne der Großen. „Ich nutze mein erstes Jahr bei den Erwachsenen, um reinzuschnuppern und viele Erfahrungen zu sammeln“, sagt die 24-Jährige, die bei der WM im Einer über die 500 Meter starten wird. „Das Finale möchte ich schon gern erreichen“, so die Leipzigerin, „das wäre ein voller Erfolg für mich.“

Teile diesen Beitrag.