„Steine sind stumme Zeugen der Geschichte. An ihrer Stelle müssen die Menschen erzählen, was sich in den Mauern eines Hauses ereignet hat.“
Nach einhundert Jahren wird im Bootshaus am Klingerweg immer noch und sehr erfolgreich Wassersport getrieben. Die vielen Erneuerungsarbeiten, Um- und Neubauten der letzten fünfzehn Jahre können viel berichten. Das Bootshaus hat aber eine viel längere Geschichte.
Errichtet wurde es als Heimatstätte für den Ruderverein „Sturmvogel“. Nach dem Zweiten Weltkrieg waren im Bootshaus weiter verschiedene Rudervereine beheimatet und andere Sportarten kamen hinzu. Schließlich gelangte das Haus an den SC DHfK, einen der erfolgreichsten Sportclubs der DDR. Im Bootshaus trainierten Athleten der Sektionen Kanu, Rudern und Kanuslalom. Sie erreichten viele internationale Erfolge. Die Abteilung Kanu des SC DHfK e.V. versucht, diesen vielfältigen Traditionen gerecht zu werden.
In den verflossenen Jahren veränderte sich das Bootshaus und das umliegende Gelände mehrfach. Weitreichende Pläne wurden entworfen und wieder verworfen. Das Haus verfiel, wurde beschädigt und wiederhergerichtet, schließlich saniert. Während von den sportlichen Erfolgen viele Menschen berichten können, bleibt das Haus stumm. An dieser Stelle müssen wieder Menschen sprechen: wie sie das Haus bauten, pflegten, erneuerten und es nutzten.
Bootshaus und Sportler gehören zusammen. Möge das Bootshaus eine Stätte des Sports und der Geselligkeit sein!“
Michael Luda / Hans-Martin Moderow
[Auszug aus der Festschrift zum „100-jährigen des Bootshauses“]